„Amerikanerin tötet ihr Baby in der Mikrowelle- Eine US-Bürgerin ist vor Gericht schuldig befunden worden, ihre 28 Tage alte Tochter in einer Mikrowelle getötet zu haben. Die Staatsanwaltschaft warf der Frau vor, das Baby 2005 nach einem Streit mit ihrem Freund getötet zu haben. Die Verteidigung machte den damaligen Freund der Angeklagten und Vater des Kindes für die Tat verantwortlich und erklärte, dafür sprächen ebenso viele Beweise. Der 31-Jährigen droht nun die Todesstrafe.“ (die Welt, 14.05.2011) So könnte eine heutige Medea-Inszenierung beginnen. Eben auch anders, denn immer wieder hören oder lesen wir Schreckensnachrichten von getöteten Kindern. Ob im Blumenkasten, Gefrierfach oder einfach in der Mülltonne. Es gibt viele Orte sich des unliebsamen Wesens zu entledigen.
Medea als Subjekt, das die Geschichte der Gewalt mit Gewalt unterbricht. Ein Abend über Mutterliebe. Landungsbrücken Frankfurt nimmt sich dieses Themas an und collagiert einen ironischen Abend über moderne Frauen, Rollenbilder, Arschloch-Kinder, Frauentausch und Eva Herrmann. Ach ja, Männer gibt’s auch!
„Tief berührende Momente […]. Kortmann kann sich vor Einfällen und Bildideen schier kaum retten […] stellenweise schlicht großartiger Theaterabend.“ (FAZ)